Kommunales Leben

von Volkmar Wissner

Mit der Idee, örtliche Schulturnhallen zu schließen hatte der Bürgermeister Leute aufgeweckt. In der Tat sind Schließungen von Turnhallen, Schulen oder Rathäusern ideale Maßnahmen kommunales Leben zu zerstören, sofern diese Gebäude nicht durch kommunalen Willen neu mit Leben gefüllt werden. Gebäude an sich sind aber nur Gefäße wie Parkhäuser oder Kirchen. Der Satz „Ammerbuch stärken – die Ortsteile verbinden – wir brauchen eine zentralörtliche Halle" ist an sich politischer Kitsch, denn gemeinschaftliches Leben entwickelt sich vor der Haustür, im Dorf, d.h. in den dortigen Vereinen, Kirchen sowie Schule/Kindergarten. Die Genannten sitzen aber schon jetzt im gleichen Boot, denn sie werden von Nachwuchsmangel geplagt. Ausnahmen wie die Jugendfeuerwehr Breitenholz oder die Pfadfinder in Entringen bestätigen die Regel. Wenn ich kommunales Leben will, muss ich all das stärken wie auch das Scharnier zur Verwaltung, den Ortschaftsrat plus Ortsvorsteher. Wie weit wir von Gemeinschaftlichem schon weg sind, sieht man daran, dass der Begriff „Solidarität" zu einem historischen Begriff geworden ist, im Alltag nicht mehr präsent, in Parteiprogrammen eine Restvokabel.

Nagold stark im Kreis vertreten

Bild: Lothar M. Hamm - Photographie ...und mehr!

Die Nagolder SPD tritt mit neun Kandidatinnen und Kandidaten zur Kreistagswahl an. Nagold braucht eine starke Vertretung im Kreis Calw, so der Fraktionsvorsitzende der SPD und Nagolder Altoberbürgermeister, Rainer Prewo. Der Kreis Calw darf in Zukunft seine Chancen nicht mehr verspielen. Ein weiteres Abfallen des Kreises im Vergleich zu anderen Kreisen müssen wir verhindern, so Daniel Steinrode. Wir müssen jetzt durchstarten, meint Steinrode weiter. Wir haben eine gute Mischung in unserem Team mit viel Erfahrung in unterschiedlichen Berufen und in ehrenamtlicher Arbeit, so der Fraktionsvorsitzende Rainer Prewo. Große Diskussionen stehen im Kreis Calw an, die auch für Nagold von großer Bedeutung seien, so die Sozialdemokraten: Das Nagolder Kreiskrankenhaus müsse auf seinem hohen Niveau erhalten und ausgebaut werden. Ebenso die drei Berufsschulen. Der Ausbau der Kinderbetreuung muss weitergehen. Der öffentliche Nahverkehr muss moderner werden, von den Dörfern muss man im Taktverkehr in die Stadt kommen können. Mit Sorge sehe man, dass die Option einer Schienenanbindung an die Region Stuttgart nicht mit dem nötigen Nachdruck betrieben wird. Rainer Prewo sieht das aber als „eine strategische Hauptaufgabe für die Zukunft Nagolds und des südlichen Kreises“. Am wichtigsten sei es, dass der Kreis für die Menschen und die Unternehmen, und für Fachkräfte, die herziehen wollen, attraktiv bleibe. „Die Aufgaben sind nicht leicht, aber wir packen sie an. Wer gewählt werden will, muss sich in fünf Jahren daran messen lassen, was er erreicht hat – das wollen wir“, meint Daniel Steinrode selbstbewusst.
Die Liste wird angeführt von Vollmaringens Ortsvorsteher, Kreis- und Gemeinderat Daniel Steinrode und dem SPD Fraktionsvorsitzenden und Altoberbürgermeister Rainer Prewo.

Antrag: Expressbus-Linie von Nagold nach Herrenberg

Daniel Steinrode

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

 

Der Gemeinderat der Stadt Nagold möge beschließen.

Die Stadt Nagold beantragt gemeinsam mit dem Landkreis Calw bei der Region Stuttgart eine Expressbus-Linie von Nagold nach Herrenberg einzurichten. Hierzu führt die Verwaltung umgehend die nötigen Gespräche mit der Region Stuttgart, damit die Linie Nagold-Herrenberg schnellstmöglich realisiert wird.

Begründung:
Das Land Baden Württemberg, der Verband Region Stuttgart, die Verbundlandkreise und die Landeshauptstadt haben eine Vereinbarung zum Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs in der Region Stuttgart getroffen.

Verwechselt anscheinend Konsum mit Investitionen

Leserbrief zum Leserbrief: „Ins Hintertreffen“

Ich verstehe, dass der CDU-Ortsvorsitzende Kurt Reich OB Großmann zu Hilfe eilen will. Falsches wird aber durch Wiederholung nicht richtig. Nochmals: Die lukrativsten Investitionen für Gemeinden sind heute die in Schienenwege, moderne Nahverkehrs-Infrastruktur. Dahin ziehen Familien und Betriebe, dort werden die meisten Bauplätze verkauft, dort spüren sie vom „demographischen Wandel“ kaum etwas. Man kann es an Gemeinden wie Ehningen, Gärtringen, Nufringen, Renningen oder entlang des Ammertals sehen. Deshalb gibt es viele Wünsche und Anträge, die Wartelisten werden immer länger. Obendrein werden die Vorhaben sehr hoch vom Staat subventioniert. Da die Staatsgelder begrenzt sind (sie kommen nach festem Schlüssel vom Bund an die Länder), werden nur wenige Vorhaben gefördert. Fachleute sprechen von „Übersubventionierung“. Es werden also Steuergelder verschwendet, und dadurch zu wenig gebaut.

Leserbrief zum Thema „ÖPNV in Nagold soll noch kundenfreundlicher werden“ Schwarzwälder Bote vom 3.3.2014.

Karl Lenhard

„ Besser spät als nie“ – fällt mir zum dem Artikel ein, wenn es um das angesprochene Thema einer Schnellbusverbindung von Nagold nach Herrenberg geht. Während jahrelang dieser naheliegende und wirkungsvolle Vorschlag schlicht ignoriert oder als undurchführbar abgetan wurde und man lieber von einer – wie auch immer gearteten - S-Bahn-Verbindung nach Stuttgart träumte, scheint nun, kurz vor den Kommunalwahlen, ein ungewöhnlicher Schwung in die Sache zu kommen und zwar durch alle Parteien.
Um es noch mal klar zu sagen: